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Wie ihr als Familie euer Immunsystem stärken könnt

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Die ganze Welt redet von Corona. Manche verfolgen die Nachrichten voller Spannung, andere sind das Thema vielleicht schon leid. Und wieder andere fragen sich, warum in vielen Medien mehr über Klopapierhamsterkäufe geredet wird als über das Immunsystem. Dabei spielt es doch eine entscheidende Rolle, ob man überhaupt erkrankt oder nicht. Was das Immunsystem genau ist, welche Rolle es angesichts von Viren spielt, und wie wir es stärken können, das haben wir für euch recherchiert.

Was ist das Immunsystem

Das Immunsystem ist unser körpereigenes Abwehrsystem, das unseren Organismus gegen Krankheitserreger schützt. Es ist ein sehr komplexes und höchst dynamisches System, das imstande ist, ständig Neues zu lernen und sich somit selbst zu optimieren.  Man kann es auch gut als die „Körperpolizei“ bezeichnen, welche Eindringlinge verhaftet und unschädlich macht.

Das Immunsystem besteht aus unterschiedlichen Zelltypen, Molekülen, Organen und Geweben. Aber auch das psychische Wohlbefinden spielt eine nicht unerhebliche Rolle für das Immunsystem.

 

Nicht jeder, der infiziert ist, wird auch krank

Die meisten werden aus den Nachrichten wissen, dass eine nicht geringe Anzahl derer, die mit dem derzeitigen Corona-Virus infiziert sind, keinerlei Krankheitssymptome entwickeln. Trotz der Infektion bleiben sie völlig gesund und entwickeln eine Immunität gegen den Erreger. Man nennt dies „stumme Infektion“ oder „stille Feiung“ – gemessen wird die Wahrscheinlichkeit, bei Infektion Krankheitssymptome zu entwickeln, anhand des „Manifestationsindexes“.

Dieses Phänomen, durch das Infektionen völlig ohne Krankheitssymptome verlaufen können, tritt auch bei anderen Krankheiten auf:

  • Masern verlaufen bei mindestens 5 % der Infizierten völlig symptomlos.
  • Keuchhusten verläuft bei 20 bis 40 % der Infizierten ohne Krankheitssymptome.
  • Bei Mumps haben ca. 50 % der Infizierten keinerlei erkennbare Symptome.
  • Röteln verlaufen bei 50-70 Prozent der infizierten unbemerkt und symptomlos
  • Bei Scharlach verläuft eine Infektion bei 60-70 Prozent der Infizierten symptomlos.
  • Bei Diphterie haben 80 bis 90 Prozent der Infizierten keine Krankheitssymptome.
  • Bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit haben 80 bis 90 Prozent der Infizierten keine erkennbaren Symptome.
  • Polio verläuft bei mehr als 95 Prozent der Infizierten ganz ohne Krankheitssymptome.

 

Wie kann es sein, dass viele Infizierte gar nicht krank werden?

„Der Keim ist nichts, das Milieu ist alles!“ Dieses Zitat stammt vom französischen Arzt, Pharmazeut und Experimentalphysiologe Claude Bernard aus dem 19. Jh. Claude Bernard kam zu dem Schluss, dass das Ausschlaggebende, was darüber entscheidet, ob man krank wird oder nicht, nicht die Anwesenheit von Bakterien/Viren in der Umgebung sind, sondern das Milieu, welches diese Krankheitskeime im Körper einer Person antreffen.

Mit anderen Worten: Welches körperliche (und psychische) Gleichgewicht finden Sie vor?

Der individuelle Gesundheits- und Immunstatus eines Menschen entscheidet also darüber, „….ob ein aufgenommener Keim im Körper zu Problemen führt oder nicht“ (Prof. Dr. med. habil. Hans-Günter Koebe, ärztlicher Direktor der HELIOS Klinik Herzberg/Osterod).

 

Wie ihr euer Immunsystem stärken könnt


1. Ernährung

Es ist wichtig, auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu achten. Doch ebenso wichtig ist es, die Mahlzeiten in einer entspannten Atmosphäre einzunehmen. Beides ist mit kleinen Kindern nicht immer einfach. Hier zwei Tipps:

Gesunde Ernährung

Wenn Kinder keine Lust auf Gemüse haben, könnte man mit kinderfreundlichen Rezepten herumexperimentieren: Gemüsepuffer, Gemüsepommes, Gemüsemuffins und ähnlichem. Es gibt inzwischen viele Kochbücher und Rezepte im Internet, die sich auf einfache, leckere und gesunde Küche für Kinder spezialisiert haben.

Süßigkeiten lassen sich z.B. durch schnell hergestelltes Smoothie-Eis ersetzen. Dazu entweder einen selbstgemachten oder gekauften Smoothie in Eisbehälter gießen und einfrieren. Wenn man zwei Smoothies in zwei verschiedenen Farben nimmt, die man nacheinander in die Behälter füllt, bekommt das Eis einen hübschen, marmorierten Look.

Entspannte Mahlzeiten:

In unserem Blogpost „Spiel- und Beschäftigungstipps für Zuhause“ erfährst du, wie man die eigenen vier Wänden in ein Restaurant für die Familie verzaubern kann. Wenn ein Tisch hübsch gedeckt ist und die Mahlzeit für deine Kinder auf erstem Blick „etwas ganz Besonderes“ ist, dann werden sie diese Mahlzeit auch auf besondere Weise genießen. Wichtig ist, dass man dabei dem Geschmack der Kinder entgegenkommt, statt zu erwarten, dass sie den Geschmack der Eltern teilen, und dass man selbst mit gutem Vorbild vorangeht: Wenn die Erwachsenen am Tisch gelassen und entspannt sind, so spüren es auch die Kinder.

Tipp: ungeduldigen und aufs Essen wartenden Kindern kann man ein großes Blatt Papier und Stifte reichen, damit sie ihre eigene Tischunterlage malen.

 

2. Bewegung an der frischen Luft

Wusstest du, dass bereits eine halbe Stunde Spazierengehen im Wald auf vielerlei Weise das Immunsystem stärkt und das körperliche und seelische Wohlbefinden fördert?  Forscher fanden sogar heraus, dass die Produktion sogenannter Killerzellen, mit denen das Immunsystem Krankheitserreger und potenzielle Tumorzellen bekämpft, durch Waldausflüge angeregt wird.

Auf unserem Blog verraten wir dir nützliche Infos und hilfreiche Tipps für einen Waldausflug mit kleinen Kindern.

Wenn es keinen Wald in deiner Nähe gibt, so eignet sich auch ein Park, eine Grünanlage oder ein Spaziergang über grüne Wiesen. Hauptsache, es gibt frische Luft, wenig Abgase und Sonnenlicht, um die Vitamin-D-Produktion anzukurbeln, welche für ein gut funktionierendes Immunsystem – gerade nach den Wintermonaten – unabdingbar ist.  Weil Sonnenschutzmittel die Vitamin-D-Bildung des Körpers verhindern, sollte man diese mit Bedacht anwenden.

Wenn es dir schwerfällt, dein Kind zu einem Spaziergang zu motivieren, kannst du unser Natur-Bingo  ausprobieren, das du dir kostenlos ausdrucken kannst. Damit wird der Spaziergang für Kinder zu einem Spiele-Ausflug. Ebenso könntest du dein Kind mit einem hübschen, speziell für Ausflüge vorgesehenen Rucksack überraschen. Mit einem eigenen, farbenfrohen Rucksack macht das Rausgehen einfach viel mehr Spaß.

 

3. Schlaf

Eine Studie in Tübingen fand heraus, dass Schlaf die Funktion der T-Zellen fördert – das sind wichtige Abwehrzellen des Immunsystems. Schlafmangel wiederum hat einen negativen Einfluss aufs Immunsystem – hier reichen bereits 3 Stunden Schlafmangel, um das Immunsystem zu beeinträchtigen. Eine US-Studie entdeckte außerdem, dass Schlafmangel das Erkältungsrisiko steigert.

Sorge, so gut wie möglich, für ausreichenden Schlaf, sowohl bei dir als auch deinem Kind. Fang früh am Abend an zu entschleunigen. Ein Abendritual wie unsere Gute-Nacht-Einsatzfahrt“ kann dir helfen, dein Kind spielerisch bettfertig zu machen. Ein schöner Sternenhimmel über dem Bett kann deinem Kind zusätzlich beim Einschlafen helfen, da er die Angst vor Dunkelheit nimmt. Und natürlich darf das Lieblingskuscheltier in der Nacht nicht fehlen.

 

4. Kuscheln

Wusstest du, dass auch Kuscheln eine ganz wichtige Rolle zur Stärkung des Immunsystems hat? Wenn du oft mit deinem Kind kuschelst, macht ihr euch stark gegen Viren und Krankheitskeime. Psychologen der Carnegie Mellon University in Pittsburgh haben in einer Studie belegt, dass regelmäßige Umarmungen weniger anfällig für Erkältungsviren machen. Auf unserem Blog erfährst du noch mehr über die positiven Auswirkungen des Kuschelns auf das Immunsystem.

 

5. Psychisches Wohlbefinden

Nicht nur das körperliche, sondern auch das seelische Wohlbefinden spielt für das Immunsystem eine erhebliche Rolle. Forscher fanden heraus, dass Angst, Sorgen, Stress oder Einsamkeit sich direkt in negativer Weise auf das Immunsystem auswirken.

„Wenn es einem über längere Zeit psychisch schlecht geht, leidet auch das Immunsystem“, wird Professor Manfred Schedlowski zitiert.

Umgekehrt jedoch stärken gute Laune, eine positive Lebenseinstellung und Lachen das Immunsystem.

Der Alltag mit kleinen Kindern ist herausfordernd und anspruchsvoll. Nicht selten kommen noch verschiedene Belastungen hinzu, die bei jeder Familie anders aussehen. Kinder haben feine Antennen dafür, wie es ihren Eltern geht. Stress, innere Angespanntheit, Sorgen oder Erschöpfung haben einen direkten Einfluss auf die ganze Familie – auch wenn man versucht, es so gut wie möglich zu verbergen. Frage dich daher regelmäßig: Wie geht es mir? Was brauche ich, damit es mir besser geht? Was bereitet mir Freude oder Entspannung?

Und wenn du Sorgen oder irgendwelchen Kummer hast, dann überlege dir, mit wem du darüber reden kannst. Manchen hilft das Reden, damit man neue Perspektiven oder praktische Lösungswese erkennt oder Dinge, die einen beschäftigen, ad acta legen kann.

Wenn du dich innerlich gestärkt fühlst, dann bist du auch viel gelassener für die Herausforderungen des Alltags. Manche solcher „Oasen“ kann man auch zusammen mit seinen Kindern besuchen, ohne dass eine extra Kinderbetreuung nötig wäre.

 

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